Den Einbruch nach der Halbzeit konnte sich bei den Königsblauen keiner erklären, da ging es Sportvorstand Horst Heldt nicht anders als allen anderen.
Horst Heldt, haben Sie eine Erklärung für den Leistungseinbruch Ihrer Schalker Mannschaft nach der Pause? Es bringt uns nichts, über die gute erste Halbzeit zu sprechen, wenn man solch eine zweite gespielt hat. Auch mit etwas Abstand gibt es keine schlüssige Erklärung dafür, dass man zwei so unterschiedliche Halbzeiten spielen kann. Wir haben in dieser Saison schon viel erlebt, aber in der Form wie nun gegen Leverkusen ist das noch nicht passiert. Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir ja völlig den Faden verloren. Wir haben nicht nur die drei Gegentore bekommen, sondern auch weitere Chancen zugelassen. Der Frust sitzt tief und der Schock ist groß. Das wird wohl auch noch ein paar Tage andauern.
Was hat dieses Spiel für Konsequenzen für den Rest der Saison? Leverkusen ist weg, so viel ist klar. In der ersten Halbzeit sah es gut aus, vielleicht waren wir uns deshalb auch zu sicher. Wir müssen in der Nachbetrachtung noch einmal genau auf jeden Einzelnen schauen, vielleicht hat der ein oder andere zu wenig gemacht. Wir haben zu Beginn viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir müssen das erstmal verdauen. Mental wird das einen Knick geben. Es bringt auch nichts, das sofort runterzuschlucken, wir müssen das jetzt ausleben – so wie alle das ausleben werden, die Fans und das ganze Umfeld. Und dann müssen wir wieder einen Weg finden, um uns vorzubereiten auf das nächste Spiel.
Macht die erste Halbzeit Mut dafür oder die zweite Sorgen? Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, dass ich mich selbst belüge. Vielleicht mache ich das am Montag oder Dienstag (schmunzelt).
War dieser Abend der Tiefpunkt der Saison? Es ist sehr enttäuschend. Mir war auf der Tribüne klar, dass wir in der zweiten Halbzeit noch ein drittes Tor brauchen, denn Leverkusen ist bekannt dafür, in Spiele zurückzufinden. Ich war mir sicher, dass wir als Sieger vom Platz gehen, wenn wir noch ein drittes Tor machen. Ich habe ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, dass wir nach dieser ersten Halbzeit so zu Beginn der zweiten auftreten. Wenn man irgendwann in der 80. Minute „tot“ ist, könnte ich es verstehen, so aber nicht.
Vor dem Spiel haben Sie erklärt, dass Trainer André Breitenreiter nicht entlassen wird, so lange Sie auf Schalke Manager sind. Hat das noch Bestand? Ja.